Lerne Jessica Bäckman kennen
Jessica Bäckman trat im Alter von 7 Jahren einer Kartschule bei, musste aber noch zwei weitere Jahre warten, bevor sie alt genug war, um ihren Führerschein zu machen. 2006 debütierte sie bei der nordschwedischen Meisterschaft und nahm danach in Stockholm, Südschweden und international an weiteren Rennen teil. 2014 und 2015 fuhr sie in einer Serie, die der Kart-Formel 1 ähnlich ist, für das italienische Werksteam Kosmic. Dadurch nahm sie an schweren Rennen teil, die ein gutes Training für die Zukunft waren.
– Es war anfangs überwältigend und unvertraut, aber nach einiger Zeit habe ich mich auf den internationalen Strecken mehr zuhause gefühlt als auf den schwedischen. Ich habe mehr Zeit mit Reisen verbracht als zuhause, sagt Jessica.
2017 begann Jessica genau wie ihr Bruder Andreas mit Rallycross, ein Sport, der sich in der Motorsportwelt und der Medienberichterstattung viel Respekt verdient hat.
– Es war eine große Herausforderung, mit einem größeren Auto und ganz neuen Kurventechniken auf Kies zu fahren und wesentlich kürzere Rennen zu haben.
2018 nahm Jessica an der skandinavischen Touringwagen-Meisterschaft STCC sowie an dem britischen Äquivalent TCR UK teil. In diesem Bereich kann Jessica sich auf ihre Kart- und Rallycross-Erfahrungen verlassen.
2019 begann Jessica die Saison mit einem neuen Auto, einem neuen Team und einer neuen Meisterschaft und erreichte während dieser Saison nicht weniger als 3 Podestplätze. Außerdem hatte sie die Möglichkeit, Schweden bei der Motorsport-Olympiade, den FIA Motorsport Games, zu vertreten, wo sie auf einem wohlverdienten sechsten Platz landete.
– 2019 war ein sehr gutes Jahr für mich. Ich hätte nie gedacht, dass ich im zweiten Jahr meiner Rennsportkarriere gegen die besten Fahrer der Welt um die Spitzenplätze kämpfen würde.
2021 fuhr Jessica in der größten und schwierigsten Meisterschaft der TRC-Klasse mit – dem FIA Tourenwagen-World Cup. Jessica wurde zur ersten Frau, die an der Meisterschaft teilnahm, und auch die erste Frau, die World Cup-Punkte gewann.
– 2021 war ein besonderes Jahr für mich – mein Ziel war es immer, am FIA WTCR teilzunehmen, und dieses Ziel zu erreichen, fühlt sich unglaublich an. Wir hatten Probleme mit dem Auto-Set up, was bedeutete, dass wir unser volles Potential als Rennfahrer nicht zeigen konnten.
2022 war eines von Jessicas besten Jahren im Motorsport. Trotz eines Jahres mit vielen Rückschlägen belegte Jessica mit vier Siegen und neun Podestplätzen Silber in der ADAC GT4 Germany. Jessica ist damit die erfolgreichste Fahrerin in der Geschichte der Meisterschaft.
– 2022 war ein tolles Jahr, es hat super Spaß gemacht, wenn die Ergebnisse kommen. Trotz vieler Rückschläge gelang es mir, Silber in der Deutschen Meisterschaft und viele Erfahrungen reicher nach Hause zu fahren.
Im Jahr 2023 wird Jessica die TCR verlassen und in der GT4 antreten, was andere Autos, einen anderen Fahrstil und andere Rennformate bedeutet. Es gibt doppelt so lange Rennen, bei denen nach der Hälfte des Rennens ein obligatorischer Fahrerwechsel erfolgt. Jessica wird zusammen mit ihrem Bruder Andreas Bäckman antreten.
– 2023 wird ein sehr aufregendes Jahr. Wir müssen noch viel lernen, aber es macht sehr viel Spaß, gemeinsam mit Andreas anzutreten, wir sind sehr gleichmäßig schnell und lernen viel voneinander, ich bin überzeugt, dass wir in unserem ersten Jahr auf neuem Terrain weit kommen werden.
Was an GT4 Europe macht am meisten Spaß?
– Seit ich 2006 zum ersten Mal mit Gokart angefangen habe, habe ich es immer vorgezogen, international statt in Schweden an Wettkämpfen teilzunehmen. Internationaler Rennsport ist etwas Besonderes, alles ist viel größer, mehr Autos, mehr Menschen und andere Umgebungen. Es ist prestigeträchtig, aber auch faszinierend mit all den Medien und Menschen, die Interesse zeigen. Der europäische Wettbewerb genießt in den Medien einen guten Ruf.
Beschreibe deine Rennfahr-Fähigkeiten.
– Meine Stärke ist, dass ich das Rennfahren wirklich genieße, was bedeutet, dass ich eine Lücke ausnutze, wenn ich sie sehe. Ich bin auch gut darin, ruhig zu bleiben, selbst wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Was ist dein Ziel für die Zukunft?
– Das Ziel für 2023 ist es, zuzuschauen und zu lernen und am Ende der Saison im Kampf um die Spitzenplätze zu sein. Gemeinsam mit Andreas zu gewinnen, wäre ein Kindheitstraum. Das Ziel für die Zukunft ist es, professioneller Rennfahrer zu werden und seinen Lebensunterhalt mit dem Rennsport zu verdienen.